Zu Beginn der ersten Therapiestunde wird mit der physiotherapeutischen Anamnese begonnen.
In der Anamnese werden Fragen erhoben zu:
Schmerzstärke
Schmerzdauer
Schmerzhäufigkeit
Mögliche Störungen beim Wasserlassen
Stuhlgang Geschlechtsverkehr
bereits und bisherige Untersuchungen und Behandlungsversuche
Danach erfolgt die Inspektion oder auch physiotherapeutische Untersuchung genannt.
In dieser Phase der physiotherapeutischen Untersuchung wird die Statik des Betroffenen gründlich beurteilt. Der Fokus liegt insbesondere auf der Beurteilung der Beweglichkeit der Hüft- und Wirbelsäulengelenke. Hierbei werden verschiedene Tests durchgeführt, um Einschränkungen oder Abweichungen in der Beweglichkeit festzustellen.
Zusätzlich wird der Bereich der Lendenwirbelsäule, der Gesäß- und Beckenregion genauer untersucht. Dabei werden folgende Aspekte berücksichtigt:
Verspannungen:
Durch gezielte palpatorische Techniken wird ermittelt, ob Muskelverspannungen vorliegen, die möglicherweise zu Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen führen.
Verkürzte Muskeln:
Muskeln, die aufgrund von falscher Belastung, Inaktivität oder anderen Ursachen verkürzt sind, können die Beweglichkeit stark beeinträchtigen. Diese werden identifiziert und die entsprechenden Dehnungsmaßnahmen in die Therapie integriert.
Triggerpunkte:
Schmerzhaften Triggerpunkten wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Diese sind oft Quellen für ausstrahlende Schmerzen und können durch manuelle Therapie oder spezielle Übungen behandelt werden.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind entscheidend für die Erstellung eines individuellen Therapieplans, der auf die spezifischen Bedürfnisse des Betroffenen abgestimmt ist. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die allgemeine Funktionalität des Bewegungsapparates zu fördern.
Häufigste Lokalisationen von Triggerpunkten:
Ansätze der Adduktoren
Ansätze Oberschenkel
geraden Bauchmuskeln am Schambein
Gesäßmuskulatur
Rückenstrecker
Hüftbeuger
Nackenmuskulatur
Kaumuskulatur
Eine rektale Untersuchung des Beckenbodens erfolgt nur nach Rücksprache und Aufklärung weshalb eine rektale Untersuchung durchgeführt wird und mit Einwilligung des Patienten.
Bei der rektalen Untersuchung werden die Beckenbodenmuskeln abgetastet und dort nach Verspannungen und Verkürzungen von Muskeln sowie Triggerpunkten gesucht.
Drückt man die Triggerpunkte, löst dies Schmerzen aus, die für den Patienten bekannt sind oder auch in den Beckenboden ausstrahlen können. Durch die manuelle Therapie wird versucht diese Triggerpunkte durch Dehnen oder Muscle Energy Techniken aufzulösen.
Nach der ersten Untersuchung hat der Therapeut einen guten Überblick über die verspannten Strukturen und kann zusammen mit dem Patienten das weitere Vorgehen besprechen.
Zu den weiteren Behandlungen gehören auch die Behandlung des vegetativen Nervensystems, lokale Verkrampfungen.
Bei jeder Behandlung ist es unabdingbar, dem Patienten Übungen zur Entspannung mitzugeben.
Diese sind Atemübungen, Muskelentspannung nach Jacobsen, Muskeldehnung, Muskelentspannungen
Die Übungen werden auch bei jeder Behandlung besprochen, so dass der Patient ein Feedback geben kann inwieweit die Übungen seinen Zustand verbessert haben und somit eine Erfolgskontrolle zu haben. Ist durch die Therapie eine Verschlechterung oder Besserung zu sehen? Welche Techniken haben eine Verschlechterung oder Besserung des Zustandes gebracht? Wie hat sich Streß oder körperliche Belastung auf den Zustand ausgewirkt?
Durch die Erfolgskontrolle kann entschieden werden ob die Therapie fortgesetzt, intensiviert oder abgeschwächt wird oder der Behandlungsansatz muss komplett geändert werden.
Wahrnehmungsübungen für den Beckenboden.
„Ziel ist die Entspannung des Beckenbodens!“
Aufgrund der anhaltend dauernden Verkrampfung der Beckenbodenmuskulatur kommt es zu sogenannten Triggerpunkten in den Muskeln. Diese Triggerpunkte sind die Ursache für Schmerzen und Funktionsstörungen die zu einem CPPS führen.
Da die Beckenbodenmuskeln im inneren des Körpers liegen, ist eine bewußte Ansteuerung und Wahrnehmung beim CPPS sehr schwierig. Bei einem normal funktionierenden Beckenboden haben die meisten keinen Bezug zu ihrem Beckenboden.
Durch eine dauerhafte Verkrampfung beim CPPS kommt es zu einem Verlust der Wahrnehmung und Aktive Kontrolle des Beckenbodens.
Daher ist die Wahrnehmungsübung zur Wiedererlangung der Kontrolle über den Beckenboden von entscheidender Bedeutung.
Neben der Manuellen-; Chiropraktischen- und Faszientherapie, ist die Unterstützung der Therapie mit Elektrogeräten von großem Vorteil.
Tiefenwärme durch hochfrequente Elektrotherapie
Bei der Tiefenwärme handelt es sich um eine Kombination aus den manuellen Fähigkeiten des Therapeuten und einer gewebespezifischen Erwärmung durch Hochfrequenzstrom, die eine justierbare und tiefgehende Wärme erzeugt. Diese Tiefenwärme führt zu einer lokalen Steigerung der Durchblutung und zur Dilatation der Blutgefäße.
Zudem kann die Elastizität des Bindegewebes durch spezifische Behandlungstechniken des Therapeuten positiv beeinflusst werden. Die Wärmewirkung trägt zur Reduzierung des Muskeltonus bei, lindert Muskelschmerzen, löst Triggerpunkte und unterstützt die Regeneration der Muskeln.
TENS (=Transkutane Elektrische Nervenstimulation)
TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) ist eine weit verbreitete Methode zur Schmerzbehandlung. Dabei werden elektrische Impulse über die Haut an das Nervensystem übertragen, um Schmerzen zu lindern. Diese Impulse können die Schmerzsignale, die an das Gehirn gesendet werden, modulieren und somit die Wahrnehmung von Schmerz reduzieren.
Zusätzlich kann die TENS-Anwendung auch zur Freisetzung von Endorphinen beitragen, die natürliche Schmerzmittel des Körpers sind. Die Behandlung ist in der Regel schmerzfrei und kann sowohl in klinischen Einrichtungen als auch zu Hause angewendet werden.
Es ist wichtig, vor der Anwendung von TENS Rücksprache mit einem Facharzt zu halten, um die geeigneten Einstellungen und Anwendungsformen für die individuellen Bedürfnisse zu besprechen.ektrophysiotherapie zur Unterstützung bei CPPS
Hochenergie-Induktionstherapie
Die Hochenergie-Induktion nutzt ein hochintensives, fokussiertes Induktionsfeld, um Schmerzen zu lindern, die Muskeln nach der Operation zu stärken und die Regeneration zu beschleunigen.
Elektromagnetische Felder können Zellen, Gewebe, Organe und Knochen durchdringen, ohne Verformung oder Verlust zu verursachen. Sie aktivieren die Elektrochemie der Gewebe und verbessern die Funktion von Zellen sowie deren Zellmembranen.
Bei der Behandlung von CPPS können die Triggerpunkte gezielt durch Hochenergie-Induktion bearbeitet werden, was zu einer schnelleren und sanfteren Lockerung der Muskulatur führt.
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